44 - Luft zum Atmen, wenn der Atem versagt: Beatmung auf der Intensivstation [ID:52975]
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*Musik*

Ich wünsche einen schönen guten Abend meine sehr verehrten Damen und Herren.

Freut mich, dass, wie soll ich sagen, auch trotz des sehr guten Wetters der Hörsaal so gefüllt ist, wie er gefüllt ist.

Noch mehr freut mich, dass ich heute einige bekannte Gesichter hier im Auditorium sitze.

Ich weiß, dass es viele Stammbesucher gibt. Das heißt, Sie sind sehr oft hier, ich bin nicht so oft hier.

Deshalb freut es mich, dass ich einige wiedererkenne

und dass Sie dem heutigen Thema, was für diese Vorlesung ausgesucht wurde und was ich auch vorgeschlagen habe, dass Sie sich für dieses Thema interessieren.

Sie liegen da auf einer Linie mit über 150

Ärztinnen und Ärzten in der Anästhesiologie, für die das Thema Beatmung täglich, bei der täglichen Arbeit eine Rolle spielt.

Über 150 Ärztinnen und Ärzte. Da oben sehe ich Frau Duschig, unsere ehemalige Personalchefin, die kann das bestätigen,

dass wir so viele Ärzte und Ärzte in der Anästhesiologie haben. Wer hat Erfahrung mit Beatmung?

Hatte noch nie einer von Ihnen eine Operation in Vollnarkose? Doch, einige.

Das ist die große Regel in der Allgemeinanästhesie bei einer Vollnarkose,

ist sehr häufig eine Atemunterstützung oder sogar eine komplette Übernahme der Atmungsfunktion durch eine Maschine notwendig.

Und desgleichen spielt es im Rahmen der Intensivmedizin eine große Rolle, wenn Patientinnen und Patienten aufgrund eines Atemversagens,

wir nennen das respiratorische Insuffizienz, eine Unterstützung der Atmung benötigen.

Und wie das aussieht, wann man das braucht, wie man das macht, darüber möchte ich heute ein paar Dinge Ihnen erzählen.

Ich habe dazu, man startet ja immer so mit den Interessenkonflikten,

das sind keine finanziellen Interessenkonflikte, eher ideelle oder Konzeptinteressenkonflikte, die ich vielleicht habe,

weil ich mit der Firma Stephan und der Firma EKU zusammen intelligente Beatmungstechnik und Beatmungsmodi entwickelt habe, entwickle auf einer wissenschaftlichen Ebene.

So zu dem Thema Beatmung, da wird Ihnen jeder Arzt was sagen können.

Vielleicht nicht so sehr die Pathologen, aber das spielt jetzt auch keine Rolle für heute.

Aber Sie haben es vielleicht auch mitbekommen, in den letzten Jahren, wo wir diese neue Erkrankung zu bewältigen hatten,

konnte man es in der Presse verfolgen, dass das Thema Intubation und Beatmung eine ziemlich große Rolle gespielt hat.

Man hat in den Zeitungen lesen können, in den Nachrichten hören können,

dass Intubationen gefährlich sein können, dass sie was zu tun haben mit der Frage,

überlebt man, überlebt man nicht, wie gut sind die Überlebenschancen, wenn man eine schwere Lungenerkrankung hat und beatmet wird.

Und da ist viel Wahres dran.

Aber da ist auch einiges dran, was nicht so ganz stimmt oder jedenfalls nicht ohne, dass man weitere Anmerkungen dazu macht.

Selbstverständlich ist es so, wenn man sich in der Intensivmedizin die Gesamtheit der Patienten anschaut,

teilweise schwerkranke Patienten, die wir behandeln,

dann verwundert es ja nicht, dass diejenigen, die so schwer krank sind, dass sie eine Beatmungsunterstützung brauchen und intubiert werden müssen,

dass auch die Gruppe ist, die am schwersten dran ist und bei der am Ende auch eine erhöhte Sterblichkeit verzeichnet werden kann.

Das zum einen, daraus lässt sich noch nicht sofort Schlussfolgern, dass wegen der Intubation oder wegen der Beatmung

der Patientin, die Patientin hinterher nicht gut rauskam. Diese Schlussfolgerung ist nicht ohne Weiteres möglich.

Aber wir wissen trotzdem, dass Beatmung als solche schädlich sein kann

und über die Mechanismen, die auftreten können, nicht müssen, aber die auftreten können, darüber wird heute ein bisschen gehen.

Unser Präsident der anästhesiologischen Fachgesellschaft,

der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin, Professor Roissaint,

hat hier im April 2022 in einer Pressemitteilung das auch so formuliert, er ist verwundert

und wie in unserer Fachgesellschaft waren, verwundert über die Kritik, die zu lesen war, an Intubation und Beatmung,

weil die sogenannte frühe und indikationsgerechte Intubation und Beatmung von Schwerkranken,

nicht nur Schwerkranken Covid-19-Patienten, sondern von Schwerkranken,

oft eben genau die richtige Behandlung ist, um eine Heilung oder ein Überstehen dieser Erkrankung zu ermöglichen.

Intubation und Beatmung erfolgt nicht als Selbstzweck, sondern wir tun das natürlich dann,

wenn die Eigenatmung so sehr in Mitleidenschaft gezogen ist, dass jetzt die Zufuhr von Sauerstoff durch eine Maschine als lebensrettende Therapie anzusehen ist.

Das heißt, übersetzt, wir kannten auch in Zeiten vor Covid-19 den Umstand,

dass Patienten mit einem schweren Lungenversagen nicht darauf verzichten konnten, mittels Intubation und Beatmung behandelt zu werden.

Dazu gibt es auch eine Leitlinie, eine sogenannte S3-Leitlinie, das ist eine Behandlungsleitlinie, die ist verbindlich für Ärztinnen und Ärzte

und die hat einen hohen Evidenzgrad, es gibt mehrere Stufen, S3 ist der höchste Grad, also der höchste Evidenzgrad

Teil eines Kapitels:
Sommersemester 2024

Presenters

Prof. Dr. Roland Chike Eluaka Francis Prof. Dr. Roland Chike Eluaka Francis

Zugänglich über

Offener Zugang

Dauer

01:10:03 Min

Aufnahmedatum

2024-05-13

Hochgeladen am

2024-05-14 17:56:07

Sprache

de-DE

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